FONDSPOLICE Fondspolice - die fünf wichtigsten Auswahlkriterien
Sparer und Kapitalanleger stehen angesichts der historisch niedrigen Zinsen vor dem Anlagenotstand. Konservative Anleger, die in klassische Lebensversicherungen, also überwiegend in Geldwerte, investieren, werden durch die Inflation ein Abschmelzen ihres Geldes in Kauf nehmen müssen. Doch es gibt auch gute Alternativen. Fondspolicen beispielsweise bieten Anlegern einen einfachen Zugang zum Aktienmarkt und schützen das investierte Geld vor Entwertung. Doch was macht eine gute Fondspolice aus? Fondspolicen-Experte Matthias Kokot, Geschäftsführer der Kokot Finanzplanung aus NRW, erklärt, worauf Verbraucher bei der Auswahl achten sollten.
Die Fondspolice eignet sich besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase für Anleger und Altersvorsorge-Sparer, die die Renditechancen des Kapitalmarkts mit der Sicherheit einer Versicherung kombinieren möchten. Sie bietet gegenüber dem Direktinvestment in Fonds klare steuerliche Vorteile. Zunächst einmal sind sämtliche Kapitalerträge aus einer Fondspolice und somit aus allen darin enthaltenen Investmentfonds während der Vertragslaufzeit sowohl abgeltungssteuer- als auch einkommensteuerfrei. Anders als beim Direktinvestment in Fonds führt ein Wechsel innerhalb des Zielinvestments während der Vertragslaufzeit nicht zu steuerpflichtigen Erträgen. Bei einer Mindestlaufzeit von zwölf Jahren und einer Kapitalentnahme oder Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr muss lediglich die Hälfte der Erträge mit dem persönlichen Steuersatz des Anlegers versteuert werden. Darüber hinaus kommt bei der Wahl einer späteren Rentenauszahlung aus einer Fondspolice die günstige Ertragsanteilbesteuerung zur Anwendung. Doch um aus der Fondspolice ein gutes Investment zu machen, muss einiges beachtet werden. Hier die fünf wichtigsten Tipps, worauf Kunden bei der Auswahl einer Fondspolice achten sollten.
Finanz- und Ertragsstärke des jeweiligen Fondspolicen-Anbieters prüfen
Mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung lassen sich die Chancen des Kapitalmarkts mit der Sicherheit eines Versicherungsmantels kombinieren. Hier ist es wichtig, einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben. Dabei helfen Bewertungen anerkannter Agenturen, die regelmäßig die Finanz- und Ertragsstärke der Anbieter unter die Lupe nehmen.
Bei der Fondspolice auf Exchange Traded Funds (ETFs) setzen
Ein wesentliches Entscheidungskriterium sollte eine breite und qualitativ hochwertige Fondsauswahl sein, die es Anlegern ermöglicht, effizient und umfassend zu investieren. Kostengünstige Exchange Traded Funds, sogenannte ETFs, sind dafür bestens geeignet. Eine große Auswahl marktbreiter ETFs sollte daher zwingend verfügbar sein. Dazu gehört auch die Möglichkeit, kostenfreie Anpassungen der Anlagestrategie wie Zu- und Auszahlungen tätigen zu können.Fondspolicen ohne Abschlusskosten und Provisionen abschließen
Kosten beeinflussen maßgeblich den Anlageerfolg und damit die Höhe der Versorgung. Um diese niedrig zu halten, sollten Verbraucher sogenannte Nettotarife nutzen. Diese werden gänzlich ohne Abschlusskosten und Provisionen angeboten und bieten dadurch im Vergleich zu herkömmlich angebotenen Provisionstarifen einen deutlich kostengünstigeren Einstieg in die Vermögensbildung. Provisionsfeie Fondspolicen mit ETFs können so zu Effektivkostenquoten von deutlich unter 0,50 Prozent angeboten werden.Fondspolicen mit Schlussüberschuss-Bildung meiden
Manche Fondspolicen-Anbieter arbeiten mit sogenannten Schlussüberschüssen. Eine aktuelle Untersuchung des Analysehauses Morgen & Morgen bestätigt, dass von 27 untersuchten fondsgebundenen Tarifen sieben Versicherer mit Schlussüberschüssen arbeiten. Diese "Reservetöpfe" werden aus zu hoch kalkulierten Risiko- und Verwaltungskosten, vor allem aber aus den Rückvergütungen (sogenannten Kickbacks) der Fondsgesellschaften gebildet. Das Problem: Für Kunden ist die Zuweisung der Schlussüberschüsse freiwillig und kann jederzeit gestrichen werden. Erst zum Vertragsablauf werden diese Policen Kunden unwiderruflich gutgeschrieben. Dabei geht es um viel Geld. Für einen 30-Jährigen, der monatlich 100 Euro in seine Police einzahlt, können die Schlussüberschüsse mehr als 10.000 Euro ausmachen. Das zeigt eine Auswertung des Analysehauses Morgen & Morgen.